70 Jahre Schützenverein Immergrün Pförring e.V.

Vor 70 Jahren wurde der Pförringer Schützenverein wiedergegründet.

Am Samstag, den 03.06.2023 beging Immergrün Pförring das Jubiläum mit einem Festgottesdienst und einer Feier im Schützenheim. Beim Ausmarsch ließen es die Böllerschützen aus Vohburg ordentlich krachen.

„Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, allein zu sein“, sagte Pater John, der den Jubelverein zusammen mit den Festgästen und den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Leonhard willkommen hieß.

Bei der anschließenden Feier im Schützenheim, zu der Schützenmeisterin Susanne Fritsch über 100 Gäste begrüßte, griff Bürgermeister Dieter Müller den Gedanken in seinem Grußwort auf. Gern erinnere er sich an die Gemeinschaftserlebnisse, die er als Jungschütze bei den Jugendzeltlagern erfahren durfte. Als Bürgermeister sei er stolz auf den Verein, der nicht nur viele sportliche Erfolge zu verzeichnen habe, sondern auch sein Schützenheim mit viel Eigenleistung gebaut und immer wieder erweitert und modernisiert habe. Den Mitgliedern dankte er für die erfolgreiche Jugendarbeit und den großen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben des Marktes. 

Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier gratulierte namens des Gaus Ingolstadt, des Bezirks Oberbayern und des Bayerischen Sportschützenbundes. Sie lobte die Immergrün-Schützen für ihren Zusammenhalt, der den Verein über Generationen hinweg getragen habe. Der Jubelverein fördere den Schießsport, die Kameradschaft und die Jugendarbeit. Zur Erinnerung an das Jubiläum überreichte sie Schützenmeisterin Susanne Fritsch den Porzellanlöwen und die Maskottchen des Schützengaus.

Für die Sektion Vohburg gratulierte Sektionsschützenmeister Karlheinz Kraft. Leider kenne man das Gründungsdatum des Vereins nicht, bedauerte Kraft als langjähriger Schützenmeister von Immergrün Pförring. Er betonte aber, dass das Schützenwesen im Markt Pförring eine lange Tradition habe. So berichte die Marktchronik schon für das Jahr 1898 von einem großen Preisschießen. Der Verein dürfe aber auch auf die jüngere Tradition seit seiner Wiedergründung stolz sein. Dank der guten Handwerker unter den freiwilligen Helfern seien Erweiterung und Modernisierung des Schützenheims gelungen. Großes Lob zollte der Ehrenschützenmeister seinen Nachfolgern in der Vereinsführung: Schützenmeisterin Susanne Fritsch mache das zusammen mit ihrem Stellvertreter Christoph Batz und dem jungen Vorstandsteam „supergut“.

Mit Willi Pollin konnte Susanne Fritsch ein Gründungsmitglied begrüßen. Pollin war 1959 und von 1968 bis 1975 erster Schützenmeister und drei Wahlperioden 2. Schützenmeister und hatte, so Fritsch, damit großen Anteil an der Entwicklung des Schützenvereins. Für die 70-jährige Treue zum Verein überreichte ihm Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier die Ehrenzeichen des Bayerischen und des Deutschen Sportschützenbunds.

Höhepunkt des Festabends war die Preisverleihung für das Jubiläumsschießen, das 239 Teilnehmer aus 18 Vereinen zählte. Denn Meistbeteiligungspreis holte sich die FW Pförring mit 29 Schützen vor den Lustigen Kumpels (25) und dem TSV Pförring (22). Die Mannschaftswertung nach Ringen gewann die FW Ettling mit 522 Ringen vor dem Bayerischen Kulturstammtisch (498) und den Petri-Jüngern (483). Bei der Teiler-Wertung setzte sich die FW Pförring (684,7) durch vor der FW Ettling (1.004,7) und dem MGV Liederhort (1.043, 9).

Die Jubiläumsscheibe gewann Karl Dussmann, der mit einem 70,6 Teiler-Blattl dem ausgelobten Jubiläumsteiler 70 am nächsten kam. Die Scheibe zeigt den Marktplatz mit dem Vereinslokal Runkel in den 1950er Jahren und das neue Schützenheim.

Ausmarsch der Schützen
Ausmarsch der Schützen
Böllerschützen im Ungergarten
Böllerschützen im Ungergarten
v.l. : 1. Schützenmeisterin Susanne Fritsch mit Gründungsmitglied Willi Pollin und Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier
v.l. : 1. Schützenmeisterin Susanne Fritsch mit Gründungsmitglied Willi Pollin und Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier
1. Schützenmeisterin Susanne Fritsch mit dem Gewinner der Jubiläumsschiebe Karl Dusmann
1. Schützenmeisterin Susanne Fritsch mit dem Gewinner der Jubiläumsschiebe Karl Dusmann

Blick in die Vereinsgeschichte

Anlässlich des Jubiläums gab Schützenmeisterin Susanne Fritsch einen Überblick über die Vereinsgeschichte: 1953 wurde der Schützenverein unter dem Namen „Donaustolz Pförring“ im Gasthaus Jägerwirt gegründet. Zwei Jahre später erhielt der Verein wieder den Namen „Immergrün Pförring“, den er bereits vor dem 2. Weltkrieg getragen hatte. Initiator der Wiedergründung und 1. Schützenmeister war Karl Dersch. 1963 wurden drei Schießbahnen genehmigt. Es wurden Zimmerstutzen, Luftgewehr und Luftpistole zugelassen. 1967 wechselte das Vereinslokal in den „Goldenen Adler“, besser bekannt als Runkel. Hier wurden im Kellergeschoß fünf Schießstände und Gesellschaftsräume eingerichtet. 1979 bezog der Verein das unter den Schützenmeistern Heinz Bauer und Erich Angerer errichtete Schützenheim an der Donaustraße, das inzwischen mehrfach erweitert wurde, zuletzt in den Jahren 2015 und 2016. Das Gebäude wurde verbreitert und bietet nun Platz für zehn elektronische Schießstände und drei Bogenstände. „Dass wir es jetzt so schön hier habe, verdanken wir Karlheinz Kraft, den freiwilligen Helfern und der finanziellen Unterstützung der Gemeinde“, sagte Fritsch.

 

Die Immergrün Schützen waren seit jeher gesellschaftlich und sportlich sehr aktiv, sagte Fritsch. 1963 wurde die erste Mannschaft zu den Rundenwettkämpfen angemeldet. Auch auf Sektions- und Gauebene konnte der Verein immer wieder Erfolge verbuchen. 1968 wurde Josef Vollnhals Gaukönig, 2004 Erich Kuffer jun.. Kerstin Klügl, wurde 2010 Gaujugendkönigin. Fritsch selbst gewann 1999 und 2000 die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftswettbewerb Luftgewehr. Beim diesjährigen Sektionsschießen konnte Uwe Bohrer die Festscheibe mit einem 4,2 Teiler gewinnen. Neuer Sektionskönig wurde mit einem 40 Teiler Johann Petras. 

Artikel und Fotos : S. Kügel